Landeslager 2024 „Land unter“

„Land unter“ Pfadfinder*innen auf dem Landeslager

Vom 12.-22.August startet ca. 70 Personen, aus der Region Main Kinzig (Gelnhausen, Ginnheim, Wächtersbach und Eschersheim), davon 12 Pfadfinder*innen aus Gelnhausen, zum diesjährigen Landeslager nach Eggebek, auf den Zeltplatz Tydal.

Ganz unter dem Motto „Land unter“ und dem Aspekt des Klimawandels reisten wir gemeinsam, mit dem Zug an und Haijken anschließend zum Lagerplatz.

Dort angekommen bauten wir gemeinsam unsere Schlafzelte (eine Kothe und eine Jurte) und unseren Gemeinschaftsbau und Küche (Theaterjurte, Hochkothe und Hochjurte) auf. Da alle schon lange unterwegs waren, viel geleistet haben, wurde während dem Aufbau für alle schnell Käsespätzle zubereitet. Ein anstrengender erster Tag ging mit singen am Lagerfeuer zu Ende.

Der zweite Lagertag startete mit der Lagereröffnung. Mit dem Lied „Land unter“ stimmten sich alle auf das Lager ein. Zudem stellte sich die Lagerleitung, die Programmleitung, Technik, Sanität, Verpflegung, der Freiraum und viele Teilbereiche mehr vor.

Im Anschluss startete für Gelnhausen die Programmaktion Segeln und Umweltschutz. In der Einführung lernten wir etwas über die Ostsee und dessen Ökosystem.

Am dritten Lagertag starteten wir, trotz anfänglichem Regen, mit dem Bus zum Segeln. Im Vorfeld gab es einen kleinen Schreckmoment, da wir einen Teilnehmer auf dem Lagerplatz vergessen hatten. Dieser fand aber dank der Hilfe der Info noch rechtzeitig zu uns.

Im Harfen von Flensburg betraten wir ein Segelschiff der Nordkirche, welches als Schulungsschiff genutzt wird. Gemeinsam segelten wir sechs Stunden auf der Ostsee. Beim Segelhissen und Segelumstellen mussten alle Teilnehmer*innen und Teamer*innen mithelfen. Aufgrund von wenigem Wind war das Segeln sehr ruhig. Auf See konnten die Teilnehmer*innen zudem ein paar Knoten lernen, Wasserproben nehmen und analysieren und Informationen über die Ostsee erfahren. Die Sonne kam am Nachmittag sogar raus und so war es für die Teamer*innen möglich, einen kleinen Mittagsschlaf in der Sonne zu machen. Nach sechs Stunden ging es wieder zurück zum Lagerplatz. Am Abend fand ein Taizégebet, im Freiraum, statt.

Ganz dem Motto „Land unter“ und Klimawandel fand ein Klimaentscheid auf dem Lager statt. Dabei durften alle Teilnehmer*innen und Teamer*innen über ein paar Klimaentscheide, fürs Lager, abstimmen. Dabei erhielten jüngere Teilnehmer*innen mehr Stimmrecht, wie Teamer*innen. Zur Debatte standen:

Das warme Wasser für die Duschen abstellen

Den Strom für Teilnehmer*innen und Teamer*innen abzustellen, in Duschen und Stromkästen

Von vegetarische auf vegane Verpflegung umstellen

Keinen Kaffee und keinen Kakao mehr anbieten

Die Abstimmung ergab, zur Freude aller Kaffeetrinkenden Teamer*innen, den Strom für alle auf dem Lager, ausgenommen der Verpflegung, abzustellen.

Da die „Älteren“ auch mal eine Pause vom Kochen brauchten und die Umgebung erkunden wollten, liehen sich ein paar Ältere Teamer*innen Fahrräder für eine Fahrradtour nach Flensburg aus (ca.23km). In Flensburg wurde erstmal an einer Fischbude haltgemacht und ein Fischbrötchen gegessen. Nach einer „Stadtbesichtigung“ ging es wieder zurück zum Lagerplatz.

Am Sonntag fand nach dem Lagergottesdienst ein Expo der Stämme (Stammesaustausch und Besuch) statt. Dabei musste jede Kochgruppe eine Minigolfbahn erstellen, bauen und zum Spielen anbieten. Dazu wurden Snacks angeboten.

Am Montag fand ein Geländespiel für alle Lagerteilnehmer*innen statt. Dabei mussten die Teilnehmer*innen verschiedene Stationen besuchen und lernt durch basteln, bauen, denken und ausprobieren etwas über das Klima und dessen Einfluss.

Zusätzlich zu den festen Programmpunkten, auf dem Lager, wurden viele Aktionen und Sonderprogramme angeboten. Unter anderen dem Freiraum (einen Ort der Begegnungen und des Austausches), die Teejurte (ein Ort an dem sich junge Leute auch abends treffen können und singen), die Klimazelte (ein Ort um noch tiefer in das Thema Klimaentwicklung einzutauchen), die Oase (ein Ort um sich zutreffen, Getränke und Süßigkeiten zu kaufen), Fackelbasteln, Lederarbeiten und vieles mehr.

Auch bei unserem Lagerplatzabteil wurden zusätzlich Aktionen, für unsere Teilnehmer*innen, angeboten. Unteranderem Holzhacken, Feuermachen, Schwimmengehen, Fahrradfahren und in der Küche helfen auch Spiele wurden im Gemeinschaftszelt angeboten.

Beim Sippenabend konnten alle Teilnehmer*innen in der Oase „Werwolf“ und andere Kartenspiele spielen. Gelnhausen spielte eine Runde Gummibärchenorakel im Gemeinschaftszelt.

Am Stammesabend fanden sich alle Teilnehmer*innen und Teamer*innen in ihren Stämmen zur Andacht zusammen. Dabei wurde nochmals an die schon erlebten unvergesslichen Momente des Lagers erinnern und das Lagerthema aufgegriffen, wie es uns im Alltag begleitet. Bei dieser Andacht erhielten ein paar ein neues Halstuch und ein paar ihre Schnüdel (Holzscheiben in verschiedenen Farben für bestimmte Prüfungen, Holzhacken, Feuermachen, Kartenlesen, Gruppeleiten, Kochen und Technik). In stillen Gedanken ging es zurück zum Lagerplatz, dort angekommen gab es noch eine Regionssingeabend mit Tschai (Pfadfindertee mit Früchten). Glücklich und in Gedanken ging dieser Abend zu Ende.

Am 21.August starten wir, aus Gelnhausen, gemeinsam zu einer Kanufahrt auf. Zwei Stunden fuhren wir auf der Treene, in Dreierkanus, vom Lagerplatz nach Eggebek. Dort angekommen machten wir uns zu fuß wieder auf den Rückweg zum Lagerplatz. Auf dem Weg gab es noch für jeden eine Pommes. Auf dem Lagerplatz angekommen fand der Lagerabschluss statt.

Am 22.August wurde morgens, nach einem Gruppenfoto, gemeinsam alle Zelte abgebaut. Mit schönen Erinnerungen machten sich alle wieder auf den Heimweg. Langsam entfernten sich die Wege voneinander und Alle gingen wieder ihren eigenen Weg. Verbunden in unvergesslichen neuen, schönen Erinnerungen vom Lager. Viel zu schneller ging ein weiteres unvergessliches Lager zu Ende.

Fragen die immer gestellt werden:

Wie regelt sich bzw. wie ist die Verpflegung auf so einem Lager?

„Die Verpflegung wird Zentral geregelt. Es gibt eigens dafür eine Abteilung. Im Vorfeld des Lagers bestimmt die Kochgruppenleitung die Rezepte. Die Küche holt jeden Morgen und jeden Mittag grüne Essenskisten ab, die vorgepackt sind. So müssen wir selbst nichts mehr ausrechnen nur noch kochen. Wenn man zu viel oder zu wenig bekommt, kann man auf dem Lager die Portionen, in Absprache mit der Küche, anpassen.“

Wer darf alles auf so ein Lager mit? Muss man Pfadinder*in sein?

Zuerst wird von der Lagerleitung und dem Land ein Mindestalter, für das Großlager festgelegt. Hierfür gibt es zudem auch schon festgelegte Vorgaben. Nachdem dies den Stämmen mitgeteilt wurde, entscheiden diese, ob sie und mit welchen Gruppen sie mitfahren möchten und können (Betreuerschlüssel). Seit ein paar Jahren gibt es die Aktion „bring your friend“ bei dieser Aktion können Teilnehmer*innen (Pfadinder) einen Freund*in mit auf das Lager nehmen. Diese Aktion fand bei dem diesjährigen Landeslager großen Anklang.“

Warum war das Lager vegetarisch?

„Wir Pfadfinder*innen haben in unseren Gesetzten stehen, dass wie die Natur und ihre Lebewesen achten. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, da das mit unseren Werten besser übereinstimmt, das Lager vegetarischer zu machen, auch im Sinne des Konsums und der Umwelt. Zudem gibt es immer mehr Vegetarier und sehr viele Lebensmittelunverträglichkeiten, deshalb ist es oft einfacher eine vegetarische Grundbasis anzubieten. Die letzte Entscheidung liegt aber vor allem bei dem „Verpflegungskopf“, da dieser alles planen muss.“

Warum sollte am zu den Pfadfindern kommen?

„Pfadfinder*innen stehen für Toleranz, Offenheit, Akzeptanz und Vielfalt. Bei uns wird jeder akzeptiert wie er ist. Für jeden bedeutet Pfadfindersein etwas anderes aber im Großen und Ganzen kann jeder der sein, der er sein möchte. Durch das Pfadfindersein kann sich jeder frei und individuell entwickeln. Gemeinsam erleben wir viele unvergessliche Momente. Unsere einheitliche Kluft hilft dabei, dass man keinen Unterschied erkennt, woher eine Person stammt, so wie Robert Baden-Powell es vorgesehen hatte. Gemeinsam erleben wir viele spannende, aufregende, emotionale und unvergessliche Momente, durch Aktionen, Andachten, Lager und Fahrten. Einmal Pfadfinder immer Pfadfinder. Das Pfadfindersein lässt einen niemals los und das will man auch gar nicht. Kommt vorbei und erlebt es selbst.“

 

 

 

 

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